RustDesk: Die alternative Fernwartung

Lange habe ich zunächst TeamViewer, dann AnyDesk zur Fernwartung von entfernten Rechnern benutzt.

Teamviewer ist kommerziell und kostet richtig Geld, die private – das heißt auch sehr gelegentliche Nutzung – funktioniert immer nur kurz: Nach ein paar Minuten wird die Verbindung gekappt. Damit hat Fernwartung natürlich keinen Sinn und der hohe Preis ist bei seltener Benutzung nicht gerechtfertigt.

Dann habe ich AnyDesk ausprobiert. Bei mir lief Linux (Xubuntu) 20.04, da ging das problemlos. Das ist ein sehr schönes leistungsfähiges Programm mit nur unwesentlichen Einschränkungen bei kostenloser Nutzung. Aber dann habe ich einen neuen Rechner mit Xubuntu 22.04 aufgesetzt (also kein Upgrade), wodurch anscheinend irgendwelche Abhängigkeiten nicht erfüllt waren und ich habe AnyDesk nicht mehr zum Laufen gebracht (wie hier berichtet auf dieser Website).

RustDesk

Beim Versuch, eine Lösung zu finden, bin ich dann auf RustDesk gebracht worden (Danke voxxell99 und von.wert im Forum forum.ubuntuusers.de) . Das habe ich nun probiert und ich werde wohl dabei bleiben. Die Installation ist nach dem Download in 2 Minuten erledigt, es gibt nichts zu konfigurieren außer vielleicht ein dauerhaftes Passwort. Das kann man einem neuen Gegenüber auch „mal eben“ am Telefon erzählen.

Wichtig ist ein Hinweis, wenn das Programm zur Wartung eine PC ohne Monitor (Server) benutzt werden soll. Dafür ist es erforderlich, dass man sich einen HDMI-Emulator besorgt – eine Anschaffung unter 5 € in Form eines HDMI-Steckers „mit etwas dran“. Ansonst gibt es die Meldung „Kein Display“ und es kommt keine Verbindung zustande.

RustDesk ist Open Source Software und für jedes denkbare System verfügbar.

Fernwartung mit AnyDesk

Bislang habe ich die gelegentliche Fernwartung auf Rechnern bei Kunden über den beliebten TeamViewer durchgeführt. Kürzlich wurde die Lockerung des Nutzungskonzepts allerdings aufgehoben, die mir bisher den privaten und damit kostenlosen Status ermöglicht hatte.

Deswegen bin ich nun zu AnyDesk gewechselt. AnyDesk funktioniert in der Basisversion recht ähnlich und ermöglicht es mir, kleine Hilfestellungen zu leisten und Bedienhandlungen zu zeigen – mehr will ich gar nicht.

AnyDesk gibt es für alle gängigen Betriebssysteme zum kostenlosen Download. Im Fall von Linux, für das es ebenfalls für diverse Systeme verfügbar ist, wird auf der Download-Seite sehr gut die Installation dokumentiert. Achtung: Für den Ungeübten fehlt leider der Hinweis. dass alle Schritte als ROOT zu machen sind, also durch vorangestelltes sudo oder besser in einem als ROOT gestarteten Terminal.

Hinweis nur für Linux:

Unter Linux wird AnyDesk beim Booten als Dienst gestartet. Für meinen nur gelegentlichen Einsatz möchte ich das nicht. Wie folgt kann man das als root beeinflussen:

systemctl disable anydesk.service (als automatischen Dienst ausschalten)
systemctl start | stop anydesk (manuell starten/stoppen)
systemctl status anydesk (Status anzeigen)

[1] askubuntu.com/questions/1305405/how-to-disable-anydesk-autostart-in-ubuntu

Hinweis für Ubuntu 22.04:

In Ubuntu 22.04 lässt sich AnyDesk zwar als .deb installieren, aber nicht starten. Es fehlt eine Abhängigkeit auf die Bibliothek libpangox, die nach 20.04 anscheinend nicht mehr da ist. Testen und ggf. nachinstallieren lässt sich das wie folgt:

[rudi:] sudo apt-cache search libpangox
libpangoxft-1.0-0 - Text- und Schriftverarbeitungsbibliothek für internationale Schreibsysteme
libpangox-1.0-0 - pango library X backend

Letzteres kann fehlen. Dann installiert man es eben nach wie hier [3] beschrieben:
[2] https://www.how2shout.com/linux/install-anydesk-on-ubuntu-22-04-lts-jammy-via-command-terminal/

wget http://ftp.us.debian.org/debian/pool/main/p/pangox-compat/libpangox-1.0-0_0.0.2-5.1_amd64.deb

sudo apt install ./libpangox-1.0-0_0.0.2-5.1_amd64.deb

Der einzige Ausweg scheint mit momentan der Installation als FLATPAK zu sein, wie es hier [3] beschrieben wird, was zwar durchläuft, aber nicht startet:

# ggf. als Vorarbeit
sudo apt install flatpak

flatpak remote-add --if-not-exists flathub https://flathub.org/repo/flathub.flatpakrepo

flatpak install flathub com.anydesk.Anydesk

Der Start geschieht dann mit

flatpak run com.anydesk.Anydesk

[3] https://bytexd.com/install-anydesk-on-ubuntu/


Das Problem ist nur, keine der Varianten habe ich zum Laufen gebracht! Die Variante mit Flatpak startet kommentarlos gar nicht erst. Die mittels DEB installierte Version kommt mit

[rudi: ~] anydesk
Abgebrochen (Speicherabzug geschrieben)

zurück. Was da fehlt oder angemeckert wird, wird nicht verraten. Im Gegenteil – sämtliche Installationsanleitungen behaupten, dass alles funktioniert.

Mit snap wäre es vielleicht noch einen Versuch wert (mit allen damit verbundenen Nachteilen bezüglich der Unsichtbarkeit im Sandkasten), aber ein SNAP habe ich nicht gefunden.

Firefox: Grafik-Info verschwunden?

Schon vor einigen Versionen des Firefox-Browsers ist die Anzeige der Grafik-Infos durch einen rechtsmäusigen Klick auf ein Bild der Webseite (Kontextmenü) nicht mehr vorhanden. Seit längerem hatte ich dafür extra ein Plugin installiert, das mir nun nicht mehr eingefallen ist. Ein neueres, das ich gefunden habe, funktioniert anscheinend mit meiner aktuellen Version 103 des Browsers nicht mehr. Also habe ich gesucht und die einfache Lösung gefunden. ´

Der User sifferedd schreibt bei Reddit [1] folgendes (danke, siffered!):

Mit Version 89 wurde das wieder eingebaut, aber es muss extra aktiviert werden. Gehe dazu zu about:config in der Adress-Zeile, suche dann nach

browser.menu.showViewImageInfo

und schalte den Wert auf true. Oder du kannst das Plugin „View image info reborn“ [2] installieren.

[1] https://www.reddit.com/r/firefox/comments/o3qsrq/comment/h2ddlqs
[2] https://addons.mozilla.org/en-US/firefox/addon/view-image-info-reborn

Ein beherztes „Ctrl-i“ (Win, Linux) oder „Control/Command-i“ (Mac) für „Seiten-info“ tut es auch, allerdings hat man dann nicht nur die Infos über Bilder, sondern alles mögliche vor sich.

Zugriff auf lokale Mails mit Thunderbird 91

Für Entwicklungen mit PHP unter Ubuntu 20 brauche ich gelegentlich eine Testmöglichkeit, um mit der einfachen Funktion mail() EMails an localhost zu senden und zu kontrollieren. Bislang hatte ich dafür in meinem Thunderbird einfach ein Konto mit dem Protokoll „unix movemail“ eingerichtet

Beim im Januar 2022 in Ubuntu erneuerten Thunderbird 91 wurde dieses Protokoll entfernt, vielleicht im Hinblick darauf, dass es movemail in Zukunft aus Sicherheitsgründen sowieso nicht mehr geben wird.

Bisher habe ich einen kompletten Mailserver mit Postfix und Dovecot eingerichtet und laufen lassen, der mir lokal IMAP und SMTP zur Verfügung stellte und auch auf localhost zugreifen konnte. Auch dafür hatte ich ein extra Konto in Thunderbird. Nach Jahren habe ich nun festgestellt, dass ich das schon so lange nicht mehr benutzt habe, dass ich es entfernen und die beiden Server deinstallieren konnte. Und das in der Hoffnung, dass movemail noch geht… Was es nicht tut! Auch die Beschreibung in meinem Artikel hier funktioniert daher nicht mehr.

Natürlich kann ich einfach in einer Konsole die Mails per „mail“ abrufen. Wenn das dann aber z.B. zum Test mal HTML-Mails sind, ist das nicht besonders komfortabel. Ich möchte das gern innerhalb des Thunderbird haben!

Hier in einem Form-Artikel (askubuntu) fand ich eine bestechend einfache Lösung dafür. Der Posteingang für einen User in einem UNIX-System ist ja eine einfache Textdatei /var/mail/<username>. Der beschriebene fast schon primitive Hack bewirkt weiter nichts, als diese Datei in Thunderbird anzuzeigen. Hier ist der Weg für Thunderbird, benötigt wird eine Konsole:

  1. TB: Rechtsklick auf „Lokale Ordner“, dann „Einstellungen“. Kopiere dort den Pfad von „Lokaler Ordner“ auf der rechten Seite. Bei mir heißt der Pfad „/home/rollo/.thunderbird/<profilname>/Mail/Local Folders“
  2. Beende Thunderbird!
  3. erzeuge einen Symlink in der Konsole (Achtung: normale Anführungsstriche oben!!!):

    ln -s /var/mail/<username> „/pfad/zum/lokalenordner/<username>“

    Die „…“ sind nötig, da „Local Folders“ ein Leerzeichen enthält! Ich mache das mit einem Filemanager wie mc, da habe ich das Problem des Verschreibens nicht.

    Wichtig (22.6.2022): Alle /var/mail/<username> gehören root und haben die Rechte 600. Damit können sie von Thunderbird nicht ohne einen Hack gelesen werden: Entweder man erhöht die Rechte auf 666 oder ändert den Eigentümer auf den Systembenutzer. Beides ist nicht schön, aber für den Hausgebrauch sicher zu verschmerzen.
  4. Starte Thunderbird wieder; in den „Lokalen Ordnern“ gibt es jetzt einen Eintrag mit deinem Usernamen, bei mir „rollo“. Da kann man draufklicken und sieht dessen Inhalt im Mailfenster rechts.

Hinweis: Mit anderen Mailprogrammen wie kmail oder seamonkey soll die Verwendung von movemail noch möglich sein, aber Vermutung: movemail wird es in Zukunft gar nicht mehr geben.


Ich würde mich über Erfahrungen auch mit anderen Lösungen freuen. Vor allem aber auch über Anleitungen, wie der Zugriff auf lokale Mailkonten unter Windows gelöst werden kann.

Ubuntu 20.x mit NoName WLAN-Stick

Für den Umbau meines Heimnetzwerkes muss ich einen Linux-PC mit Xubuntu 20.04, der bisher am LAN hängt, nun mit dem WLAN verbinden. Der Router ist eine AVM Fritz!-Box 6490 von Kabel Deutschland / Vodafone. Ich möchte den bisherigen PC als Backup ins Netz hängen und ein neues Gerät wie gehabt per LAN einbinden.

Der WLAN-Stick ist ein billiges No-Name-Gerät für 5 Euro, dessen Innenleben mir nicht bekannt ist. Stecke ich ihn einfach nur dran, passiert gar nichts – Linux braucht einen Treiber, der nicht von Haus aus an Bord ist. Welchen? Erstmal probieren, also den Stick anstecken und:

[rollo: ~] lsusb
Bus 002 Device 001: ID 1d6b:0002 Linux Foundation 2.0 root hub
Bus 004 Device 003: ID 248a:8514 Maxxter Wireless Receiver
Bus 004 Device 002: ID 18c3:1009 Elite Silicon USB Audio Device
Bus 004 Device 001: ID 1d6b:0001 Linux Foundation 1.1 root hub
Bus 001 Device 003: ID 1b3f:2247 Generalplus Technology Inc. GENERAL WEBCAM
Bus 001 Device 005: ID 0bda:c811 Realtek Semiconductor Corp. 802.11ac NIC
Bus 001 Device 001: ID 1d6b:0002 Linux Foundation 2.0 root hub
Bus 003 Device 002: ID 046d:c52b Logitech, Inc. Unifying Receiver
Bus 003 Device 001: ID 1d6b:0001 Linux Foundation 1.1 root hub

„Bus 001 Device 005“ erscheint neu, nachdem der Stick angesteckt wurde. Darin steckt also ein „Realtec RTC8811“, wie man nach etwas suchen nach der ID 0bda:c811 herausfindet. Weiter bekommt man den Hinweis, dass das Linux-Modul (Treiber) „rtl8821CU“ funktionieren kann, obwohl es neuer ist als der billige Restposten. Ein solches Modul ist nicht in den Standard-Repos von Xubuntu enthalten, ich muss es also neu bauen. Das ist nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung, aber nun muss ich ran.

Achtung: Noch muss meine LAN-Verbindung ins Internet bestehen! Der Stick muss jetzt nochmal entfernt werden.

Voraussetzung ist das Vorhandensein von DKMS [1] und git [2], notfalls muss es noch installiert werden. Ich nutze immer ein Verzeichnis ~/inst/ für Installationen. Dorthinein wechselte ich jetzt und führte nach [3] folgendes aus:

sudo apt update
sudo apt install build-essential git dkms
git clone https://github.com/brektrou/rtl8821CU.git
cd rtl8821CU
chmod +x dkms-install.sh
sudo ./dkms-install.sh
sudo modprobe 8821cu

Danach (!) habe ich den WLAN-Stick angesteckt und beim Aufruf des Netzwerkmanagers tauchten sofort alle verfügbaren WLAN-Netze auf einschließlich meinem eigenen. Beherzt draufgeklickt, Passwort angeben und fertig ist die Internetverbindung.

Durch das DKMS wird das Modul bei Notwendigkeit automatisch aktualisiert (hoffe ich…). Bei Bedarf kann man das Modul mittels „modprobe -r 8821cu“ wieder restlos entfernen.


[1] https://wiki.ubuntuusers.de/DKMS
[2] https://wiki.ubuntuusers.de/Git
[3] https://wiki.ubuntuusers.de/DKMS
[4] https://askubuntu.com/a/1371547

WLAN-Adapter USB für Linux

„Heutzutage ist es schwierig, einen Linux-kompatiblen USB-WLAN-Adapter zu finden, da Mainstream-Hersteller wie Netgear, Belkin und andere die Plattform nicht ernst nehmen. Infolgedessen wissen viele Linux-Benutzer nicht, was sie kaufen sollen.

Da es so schwierig ist, einen kompatiblen Linux-WLAN-Adapter zu finden, haben wir mehr als 20 Modelle auf dem Markt recherchiert – lesen Sie mehr über unsere eingehende Analyse und finden Sie heraus, welches das beste Produkt ist.“

Hier ist ein guter Beitrag mit aktuellen Produktempfehlungen von 2022 (englisch!):

https://www.addictivetips.com/ubuntu-linux-tips/usb-wifi-adapter-linux/

Thunderbird: Mangelhafte Synchronisation der Kalender

Ich habe hier seit Jahren Thunderbird (TB) unter Linux (derzeit Version 91) laufen und benutze den eingebauten Kalender mit Lightning. Da ich meine Kontakte auch auf Android-Geräten (Google) benutze und verwalte, synchronisiere ich beides mit den AddOns „TbSync“ und dessen Erweiterung „Provider für CalDAV & CardDAV“. Sofort nach der Einrichtung und auch noch für lange Zeit funktioniert die Synchronisation tadellos.

Dann stellt sich heraus, dass zumindest die Kalender auf den verschiedenen Geräten nicht mehr mit Lightning synchron sind. Genauer gesagt, Thunderbird zeigt mir manche Einträge des Mobiltelefon (hier aktuell: aCalendar 2.6.0) nicht und umgekehrt. Das wird auch durch mehrfaches manuelles Synchronisieren auf beiden Seiten nicht behoben.

Nach ein wenig Recherche scheine ich den Übeltäter gefunden zu haben. Es gibt eine Cache-Datei für den Kalender im Profil-Ordner von TB, hier für Linux:

~/.thunderbird/[Profil-Ordner]/calendar-data/cache.sqlite

Diese habe ich kurzerhand verschoben oder umbenannt und Thunderbird neu gestartet. Der Vergleich beider Versionen zeigt, dass die neue Datei nur noch halb so groß ist – anscheinend wurden alle Kalender tatsächlich neu eingelesen. Nun stimmten die Einträge.

Sicher ist das ein Bug oder zumindest eine Schwäche, aber wenigstens gibt es eine praktikable Lösung. Ob es nun mit neuen oder gelöschten Einträgen wieder funktioniert, wird sich zeigen. Ich bitte um Kommentare!

Übrigens: Den tatsächlichen Ort des Profilordners findet man leicht mit einem Werkzeug innerhalb Thunderbird, wie es hier beschreiben ist:

https://www.thunderbird-mail.de/lexicon/entry/48-profilordner-wo-ist-er-zu-finden/

Ein Klick auf „Hilfe / Weitere Informationen zur Fehlerbehebung / Profilverzeichnis / Ordner öffnen“ öffnet den voreingestellten Dateimanager des Betriebsystems an der richtigen Stelle. Dort ist der Pfad ersichtlich und die beschriebene Aktion kann direkt durchgeführt werden.

Firefox: Schriftgröße der Entwicklertools

Ich benutze oft intensiv die Entwicklertools (Konsole etc.) in Firefox, die ich mit Alt-Ctrl-K aufrufe. Dort steht recht viel Text, vermutlich deswegen deswegen ist dort standardmäßig eine ziemlich kleine Schrift eingestellt.

Nach einem Klick in das Tool-Fenster Kann man dessen Schrift mit Ctrl- – oder Ctrl-+verkleinern oder vergrößern. Das hat keinen Einfluss auf die übrigen Fenster und Tabs des Browsers und überlebt auch seinen Neustart. Ob das jede Aktion zum „Putzen“ des Firefox übersteht, weiß ich nicht.k,mn

Eine andere Möglichkeit, die Schriftgröße dauerhaft zu vergrößern, ist eine einfache Einstellung:

about:config
devtools.toolbox.zoomValue = 1.3

Als Standard steht hier 1. Man muss also etwas probieren, bis die Schrift den Ansprüchen genügt. Der Browser ist hier nicht neu zu starten, nur die Konsole muss jedes mal neu aufgerufen werden. Eine und hat auch beim nächsten Start Vorrang. Änderung wie oben beschrieben überschreibt diese Einstellung

Breite des Scrollbalkens in Mozilla

Die Breite des Scrollbalkens in den Mozilla-Produkten Firefox und Thunderbird ist per default arg klein und noch dazu hellgrau, sodass man genau zielen muss, um was zu bewegen. Dagegen hilft eine Einstellung in der Konfiguration:

widget.non-native-theme.scrollbar.size.override 

Der Zahlenwert ist Geschmachssache, 30 ist mein Optimum.

Zur Erinnerung:

Bei Thunderbird gelangt man dorthin über Bearbeiten/Einstellungen (Linux) oder Extras/Einstellungen (Windows) und dann ganz unten „Konfiguration bearbeiten“. Bei Firefox schreibt man in die URL-Zeile about:config und dann in das erscheinende Suchfeld die Pref + Enter. Es ist immer mit dem blauen Haken rechts daneben abzuschließen, sonst wird nichts gespeichert! Und dann das Programm neu starten, damit die Voreinstellung wirksam wird.

In früheren Version hieß die Pref mal

widget.non-native-theme.scrollbar.size

Die funktioniert nicht mehr. Ich habe hier Thunderbird 91.5.0 64/Linux und Firefox 96.0 64/Linux.

Einrichten der Magenta Cloud

Die Magenta-CLoud der Telekom wurde im Dezember 2021 neu eingerichtet. die geänderten Stellen sind unten rot markiert. Nachzulesen hier bei telekom.de.

Statt der Dropbox, die ja auf dem Territorium der USA gehostet wird und damit trotz aller Versprechen dem „Patriot Act“ unterliegt, habe ich mir für wichtige Daten für unterwegs die kostenlose Magenta-Cloud der Telekom eingerichtet. Die ist auf deutschem Boden gehostet und unterliegt wenigstens dem deutschen und europäischen Datenschutzrecht, das wesentlich restriktiver ist als das der USA. Naja, wer’s glaubt…

Bei der Magenta-Cloud ist die Voraussetzung ein T-Online-Konto (hier mit der Mailadresse symbolisiert). Das kostet nichts und zieht auch keine weiteren Verpflichtungen nach sich. Aber immerhin bekommt man so 10 GB kostenlosen Cloud-Speicher, der gegen Geld auf bis zu 1 TB erweiterbar wäre!

Für Android und iOS gibt es eine App für den Zugriff, für Windows und MacOS auch – aber für Linux natürlich wieder nichts offizielles. Dennoch ist der Zugriff leicht einzurichten, denn die Cloud ist über WebDAV zugänglich und kann somit als Laufwerk gemounted werden.

Hier im WebDAV-Wiki ist das sehr schön beschrieben und ich fasse es nur kurz zusammen. Ich beziehe mich auf mein Xubuntu 18.04.3 20.04.

Achtung: Dieser Absatz wurde zugefügt! Voraussetzung ist, dass das Paket davfs2 installiert ist und die Benutzung bei dessen Konfiguration für alle Nutzer freigegeben wurde.

sudo apt install davfs2

ggf. wenn die Freigabe für alle nicht korrekt ist
sudo dpkg-reconfigure davfs2

Zunächst erzeuge ich danach in meinem Home ein Verzeichnis MagentaCloud und schreibe in die /etc/fstab das folgende:

# Mounten der Magenta-Cloud
# Beachte auch die Installation der Anmeldedaten siehe hier:
# https://alphathiel.de/magentacloud-und-webdav/
# ==========================================================
# (alles in 1 Zeile!!!)
#
# https://webdav.magentacloud.de /home/<user>/MagentaCloud/ davfs uid=1000,users,rw,_netdev 0 0
# neu seit Dezember 2021:
https://magentacloud.de/remote.php/webdav /home/rollo/Magenta/ davfs uid=1000,users,rw,_netdev 0 0
#
# _netdev bewirkt, daß das Laufwerk erst eingehängt wird, wenn das Netzwerk läuft
# sonst wäre https://webdav.magentacloud.de nicht erreichbar

Dann muss ich mich noch um die Zugriffsberechtigung für mich als normalen Nutzer kümmern:

sudo usermod -aG davfs2 <linux-username>

Lokal in ~/.davfs2/secrets oder besser global in /etc/davfs2/secrets (hier als root, danach chmod 0600!!!) eintragen:

# https://webdav.magentacloud.de <> <passwort>
# neu seit 2021:
https://magentacloud.de/remote.php/webdav <> <passwort>

(Bei der MagentaCloud-Website ist <sername> nur der Teil vor @ der Mailadresse! Also zum Beispiel max.mustermann ohne @t-online.de!)

Einen entscheidenden Hinweis für die Migration der alten Magenta-Cloud im Dezember 2021 übersieht man leicht: Es ist ein neues Protokoll-Passwort für den WebDav-Zugang nötig, das direkt im Online-Bereich der Cloud einmalig pro Gerät generiert werden muss. Hier findet sich eine kurze Anleitung dazu. Diese Anleitung ist nicht in der allgemeinen Beschreibung der neuen Cloud zu finden!

Nach dem nächsten Booten habe ich das Symbol eines ungemounteten Laufwerks auf dem Desktop, der erste Doppelklick darauf mounted es und ich sehe den Inhalt meiner Cloud. Eine Verlinkung auf ~/MagentaCloud/ brauche ich daher nicht.

Die neue Cloud empfinde ich als deutlich langsamer.