Ubuntu: Ersatz für gksu

Bis Ubuntu 18.04 gab es das Hilfsprogramm gksu, mit dessen Hilfe man – zum Beispiel innerhalb eines Scriptes – ein anderes Programm als Root starten konnte, indem man „zwischendurch“ das nötige Passwort eingab. Ab dieser Version wurde das aus den Paketquellen entfernt, weil es als Sicherheitsrisiko eingestuft wurde. Damit funktionierten dann plötzlich alle Scripte und (bei mir) Shortcuts nicht mehr, die darauf angewiesen waren (siehe hier bei mir Upgrade Ubuntu 16 nach 18: einige Hürden).

Es gibt Anleitungen im Netz, wie das Problem behoben werden kann, indem man Pakete aus alten Ubuntu-Quellen (Archiv) installiert. Das ist sicher etwas fragwürdig und kann auch kein Update bekommen.

Viel besser ist da der reguläre Weg, der mit dem Befehl sudo arbeitet:

sudo -A <programm>

Das -A bewirkt die Einbindung eines als Askpass bezeichneten Hilfsprogramm, dass das Passwort grafisch (!) abfragt und über sein stdout an den Aufrufer zurückgibt. Allerdings muss dazu etwas getan werden, sonst gibt es eine Fehlermeldung. Zunächst wird der Helfer installiert, der eigentlich für den SSH-Zugriff gedacht ist:

sudo apt install ssh-askpass-gnome

Dann öffnet man als Root die Datei /etc/sudo.conf und fügt eine Zeile zu:

# Use the OpenSSH askpass
#Path askpass /usr/X11R6/bin/ssh-askpass
Path askpass /usr/lib/openssh/gnome-ssh-askpass

Es ist kein Neustart nötig – der nächste Aufruf von „sudo -A“ funktioniert!

Upgrade Ubuntu 16 nach 18: einige Hürden

Die Entwicklergemeinde von Ubuntu hat es für gut befunden, einige beliebte Werkzeuge aus den Paketen ab 17.10 zu entfernen. Für manches gibt es Abhilfe, die ich hier kurz erwähnen und verlinken möchte. Der Beitrag wird fortgesetzt, wenn ich noch neues entdecke. Anregungen oder Korrekturen sind ausdrücklich willkommen, Fragen ebenso!

Pulseaudio Equalizer

Da meine Boxen eher mickrig sind und die Bässe nicht gut wiedergeben, habe ich immer den „Pulseaudio Equalizer“ benutzt, der der Klang merklich verbessert hat. Den gibt es nun nicht mehr. Ein guter Ersatz – wenn auch für mich viel zu umfangreich – ist pulseeffects, das allerdings über ein zusätzliches signiertes PPA eingebunden werden muss. Hier ist sehr gut beschrieben, wie die Installation geht (allerdings in englisch):

github.com/wwmm/pulseeffects/wiki/Package-Repositories#ubuntu-1710-and-newer

gksu / gksudo

Gksudo habe ich an einigen Stellen benutzt, beispielsweise beim Aufruf einer root-Shell über eine Tastenkombination, also nicht per sudo aus der Shell heraus. Aus Sicherheitsgründen oder warum auch immer wurde gksu / gksudo aus den Paketquellen entfernt, meine Shortcuts taten es nicht mehr.

Auf askubuntu.com beschreibt „N0rbert“ in seinem Beitrag einen kurzen und einen etwas längeren Weg der Nachinstallition des älteren Pakets, was bei mir prima funktionierte:

askubuntu.com/questions/1030054/how-to-install-an-application-that-requires-gksu-package-on-ubuntu-18-04
(konkret https://askubuntu.com/a/1030066)

Ein eleganterer und „richtigerer Weg, der sudo ausnutzt und nicht mit Tricks arbeitet, wird hier im Blog beschrieben!

Dropbox

Die Dropbox war auch unter Ubuntu 16 nicht ganz problemlos zu installieren, siehe hier. Bislang wurde die Dropbox wohl nicht für Ubuntu 18 angepasst, weswegen man die alten Pakete installieren muss. Wie das geht, steht hier (englisch):

www.linuxbabe.com/ubuntu/install-dropbox-ubuntu-18-04

Am Ende kam bei mir allerdings folgende nicht beschriebene Fehlermeldung:

Unable to monitor entire Dropbox folder hierarchy. Please run "echo fs.inotify.max_user_watches=100000 | sudo tee -a /etc/sysctl.conf; sudo sysctl -p" and restart Dropbox to fix the problem.

Das habe ich gemacht (Achtung, das sind eigentlich nur 3 Zeilen, die zweite ist überlang!):

dropbox stop
echo fs.inotify.max_user_watches=100000 | sudo tee -a /etc/sysctl.confsudo sysctl -p
dropbox start -i

Und schon lief die Dropbox wieder. Ich hoffe, auch nach dem nächsten Neustart…