In Ubuntu mittlere Maustaste emulieren

Ich benutze am PC mit derzeit Ubuntu 18 eine Tastatur TK820 (wird wohl leider nicht mehr produziert) von Logitech mit großem Touchpad (das Folgende gilt sicher auch für die K400). Das hat zwei „Maustasten“ in den unteren Ecken (bei K400 richtige Tasten).

Bei allen (?) U**x-Systemen kann man eine einfache Technik für drag-and-drop in Konsolen oder anderen Texteingaben anwenden: Man markiert mit der linken Maustaste einen Text in Browsern, Shells, vielen Editoren und kann dann diesen Ausschnitt woanders mit der linken Maustaste ablegen. Das funktioniert nicht immer, abhängig von der Technologie der Programme. In Shellfenstern klappt das immer und ist gerade für die schnelle Arbeit mit Kommandozeilen sehr hilfreich.

Die genannten Keyboards haben aber eben keine mittlere Maustaste! Mein Ziel war also, diese Taste irgendwie im normalen Tastenfeld zu emulieren. So gehts:

Man nehme die in Ubuntu vorhandene „Einstellung > Tastatur > Tastenkürzel für Anwendungen“ und erzeugt einen neuen Eintrag („Hinzufügen“). In „Befehl“ schreibt man „xdotool click 2″ und drückt dann nach Aufforderung die Taste oder Kombination, die man gern hätte und sonst nicht braucht. Beim meinem PC ist das „altgr-strg“ rechts von der Leertaste, bei meinem Laptop die sonst zu nichts zu gebrauchende Menütaste ebendort.

Fertig. Ich arbeite schon lange ohne echte Maus, um den Arm zu schonen und nutze diese Möglichkeit ohne hinzusehen.

Nachtrag 1: In eine Shell kann man den auf diese Weise kopierten Text nicht ohne weiteres mit „altgr-strg“ einfügen – dachte ich bisher. Zufällig habe ich entdeckt, dass das zusammen mit shift doch geht! Damit ist diese Lösung ein vollwertiger Maus-Ersatz :-).

Nachtrag 2: xdotool ist möglicherweise nicht vorhanden und somit erst noch zu installieren (sudo apt install xdotool).

Nachtrag 3: Um den erzeugten Tastencode eines Eingabegerätes (also nicht nur der Maus) in einer Shell anzuzeigen, benutze ich das Tool evtest (Event-Test), das als root aufzurufen ist. Es kommt eine Liste der möglichen Eingabegeräte mit einer Gerätebezeichnung wie „/dev/input/event4: Telink 2.4G Mouse“ und der Aufforderung, die lufende Nummer (hier: 4) anzugeben. Dann kann man fröhlich klicken und bekommt eine Menge Parameter. Ausprobieren!

Cloud mit Serverstandort Deutschland

Online-Speicher alias Cloud-Speicher sind praktisch. Von jedem Desktop-PC, Notebook, Tablet oder Smartphone kann man via Internet auf seine Daten zugreifen. […] Das Beste: Die meisten Cloudspeicher sind kostenlos. Und man muss keineswegs zu Google Drive, Microsoft Onedrive oder Dropbox greifen. Nein, auch in Deutschland gibt es viele kostenlose Cloudspeicher wie Telekom (Magenta) Cloud, Hidrive Free, Web.de, E-Post Cloud oder MyTuxedo.

www.pcwelt.de/ratgeber/Kostenlose-Cloud-Speicher-Vergleich-Deutschland-9829970.html

Datenschutz bei Mailinglisten

Eben wurde ich auf ein Problem hingewiesen, das beim Versenden von E-Mails an mehrere Empfänger aufkommen kann. Das betrifft also zum Beispiel Mailinglisten, Newsletter oder ähnliches, die mit Hilfe eines gewöhnlichen E-Mail-Programms verschickt werden. Natürlich gilt das auch für Programme, die solche Empfängerlisten automatisch verarbeiten.

Oft werden alle Empfänger mit Komma getrennt im „To:“-Feld des Mailprogramms angegeben. Dadurch sehen alle Empfänger die Adressen und ggf. Namen der anderen Empfänger, ohne dass diese dem zugestimmt haben. Das ist ein Verstoß gegen den Datenschutz.

Richtig ist es, sich selbst als einzigen Empfänger in „To:“ einzutragen und die Liste aller anderen in „Bcc:“. So bleiben die eigentlichen Empfänger untereinander unsichtbar, auch in der möglichen Quellansicht der E-Mail. Außerdem hat man den Vorteil, dass man den Versand der E-Mail damit bestätigt bekommt.

Google’s Benachrichtigungen-Chaos

Ich benutze Aquamail als Mailclient auf meinem „Huawei P8 lite 2017“ mit Android 8 Oreo und allen Aktualisierungen. Bis irgendwann im letzten Jahr hat immer ein Vögelchen gezirpt, wenn eine Mail reinkam, das ist seit Jahren meine Benachrichtigung auch auf dem PC. Und nun ist das Vögelchen seit einiger Zeit stumm. Auf einem Tablet mit Android 7 singt es noch.

Nun suche ich mir seit Tagen den Wolf nach dem Fehler in den Einstellungen. Meist sitzt der Fehler ja am Gerät, wie ich weiß. Diesmal war ich ratlos. Bis ich einen Artikel im Aquamail-Forum fand, der genau dieses Thema behandelt.

Die Kernaussage ist, dass Google als Entwickler von Android das System der Benachrichtigungen so weit verschlimmbessert hat, dass Chaos entstanden ist, das die Hersteller der Telefone nicht oder nicht so schnell beseitigen können (oder wollen?). Kurz gesagt hat Google sogenannte „notification channels“ erfunden, also Benachrichtigungskanäle, über die einzelne Apps ihre Benachrichtigungen senden könnten, und die Art und Weise sollte der Nutzer einstellen können – wenn es denn ginge. Denn die Umsetzung ist wohl so mistig gelungen, dass es eben meist nicht oder nur teilweise funktioniert.

In der FAQ von Aquamail liest sich das ganz unten („Notification appearance settings – Android 8.0 and newer“) so (übersetzt vom Google-Translater, sic!):

Gemäß den Google-Anforderungen befinden sich die Einstellungen für das Erscheinungsbild der Benachrichtigung nun in den Telefoneinstellungen von Android. Dies gilt für Android 8.0 und höher sowie für Aqua Mail 1.18 und höher. Es ist in allen oder fast allen Apps gleich (definitiv Gmail, Twitter, andere, die kürzlich aktualisiert wurden).

Telefoneinstellungen haben Optionen für Ton, Vibration ein / aus.
Es gibt keine Option für LED-Farben (Google hat vergessen, Hersteller scheinen sich nicht darum zu kümmern).
Es gibt keine Option für Vibrationsmuster.
Einige Telefone haben keine Option für LED ein / aus. Einige Telefone haben keine Option zum Auswählen eines bestimmten Tons, nur ein / aus, und zwar unter Verwendung der „globalen“ Benachrichtigungstoneinstellung (die geändert werden kann, aber sich auf alle modernen Apps auswirkt).

Bei einigen Telefonen blinkt die LED nur, wenn ein Ton oder eine Vibration auftritt (ist für mich nicht sinnvoll, aber dies ist Google). Einige Telefone haben eine gut versteckte Einstellung zum „Pulsieren der LED“, andere nicht.

Das ganze Chaos ist völlig außerhalb unserer Kontrolle. Die Einstellungen für die Benachrichtigungseinstellungen werden jetzt von Android bereitgestellt (und können von Gerät zu Gerät variieren) und können von Apps nicht überschrieben werden.

Google ist eine starke Bewaffnung der Entwickler, dies ist nicht optional (wenn sich eine App nicht für das neue Schema entscheidet – es ist nicht möglich, Updates für Play seit dem 1. November 2018 zu veröffentlichen … und wir möchten dies tun).

Wenn bei Ihrem Telefon einige Optionen fehlen (z. B. die Möglichkeit, einen Ton auszuwählen), oder funktionieren einige nicht, wenden Sie sich bitte an den Support Ihres Telefonherstellers und teilen Sie ihm mit. Sie und Google sind die einzigen, die das beheben können.

Wie interessiert sie sind, ist eine andere Sache, aber es besteht Hoffnung, da dies nun alle Apps betrifft. Ihr Telefonhersteller kann dies in „ihrem“ Android-Flair „beheben, ohne auf Googles nächstes Android-Update zu warten.

Fazit: Keine Chance. Mein Vögelchen bleibt stumm, bis irgendwer bei Google oder Huawei Interesse daran hat, das Chaos zu beseitigen und den eigentlich guten Vorsatz technisch sauber umzusetzen.

Bemerkenswert ist allerdings, dass sich beispielsweise WhatsApp nicht an Googles Vorgaben hält, trotzdem weiter lebt und sich auch nicht durch die Einstellung der Nachtruhe aus dem Konzept bringen lässt – es nervt mit einem von mir eingestellten Klingelton, auch wenn „nicht stören“ eingestellt ist. Es geht also (jedenfalls fast…)!?

Android Apps übertragen Daten an Facebook

Nicht nur WhatsApp – das Facebook gehört – überträgt Daten an Facebook, sondern auch andere Android-Apps, die das „praktische“ Facebook-SDK eingebaut bekommen haben! Nachzulesen hier:

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Android-Apps-uebertragen-sensible-Daten-an-Facebook-4249863.html

In meinem eigenen Beitrag hier habe ich schon auf Betrachtungen verwiesen, warum WhatsApp in Deutschland im Grunde gesetzwidrig ist.

Thunderbird 60+: funktionierendes Addon FireTray

Seit der Version 60 von Thunderbird funktioniert das alte und vielbenutzte originale Addon FireTray nicht mehr. Es ermöglicht, den Thunderbird in die Trayleiste zu verkleinern, wobei er nicht beendet wird, und im dortigen Symbol die Anzahl der neu eingegangen Mails anzuzeigen. Ein Klick auf dieses Symbol weckt Thunderbird aus dem Schlaf. Somit ist es möglich, das Mailprogramm ständig laufen zu lassen und keine Mail zu verpassen – zusammen mit Lightning gilt das auch für Termine. Für mich jedenfalls eine essentielle Funktionalität eines der wichtigsten Büro-Programme!

Vor einiger Zeit habe ich hier das ebenfalls für die Version 60 angepasste Plugin „MinimizeToTray Reanimated 1.4.4“ vorgestellt, das einen Teil dieser Funktionen hat. Leider ist das ziemlicher Krampf, weswegen ich es bald wieder entfernt habe und sogar auf den Thunderbird 52 zurückgegangen bin – ein wirklich unbefriedigendes Ergebnis! Auch das alternative zusätzliche Notifier-Programm Birdtray leistet nicht, was ich möchte, zumal die Konfiguration recht umständlich ist.

Nun habe ich heute beim Stöbern in der Community für Mozilla Thunderbird endlich eine Version von FireTray gefunden, die mit der derzeitigen Version 60.2 funktioniert. Sie muss zwar auf einem Linux-System (!) selbst kompiliert werden, aber das ist samt Download in 4 einfachen Schritten schnell erledigt. Danach liegt das AddOn als firetray-0.6.1.xpi vor und kann über „AddOn aus Datei installieren“ in den Thunderbird geholt werden. Die einzelnen Schritte sind in diesem Artikel gut dokumentiert.

Der Autor meint, dass die entstehende Datei (xpi) auch für Windows funktionieren sollte – das habe ich mangels Windows nicht getestet. Vielen Dank, geier4711 in der Community!

Autokennzeichen nicht verpixeln

Sehr häufig sieht man auf Bildern im Internet und in Filmbeiträgen, dass Autokennzeichen durch verpixeln unkenntlich gemacht werden – wohl in dem Glauben, sonst irgendwelche persönlichen Rechte zu verletzen. Das ist unnötig! In seinem Artikel in der „Autozeitung“ beschreibt Alexander Koch am 15.10.2018, warum das Unsinn ist: Autos können kein Urheber- oder Persönlickeitsrecht für sich geltend machen, ebensowenig der Besitzer des Autos für das Auto.

Phishing! EMail-Absender ist nicht DENIC

Eine EMail, die mich heute erreichte, hat den Betreff „Umgehende Verifizierung erfoderlich | DENIC eG“ und den gefälschten Absender „DENIC <>“ – also keine Mailadresse. Hier der Inhalt:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Gemäß Art. 82 Abs. 1 der neuen Datenschutzverordnung müssen alle in der EU registrierten Domains reverifiziert werden.Die Verifizierung kann ganz einfach von Ihnen Online vorgenommen werden. Bitte folgen Sie dem untenstehenden Link und geben Sie Ihren Domainnamen ein um die Verifizierung durchzuführen.

http://www.dsgvo-verifizierung.com

Bitte beachten Sie, dass die Verifizierung innerhalb der nächsten 14 Tage durchgeführt werden muss. Die DENIC ist eine eingetragene Genossenschaft mit Sitz in Frankfurt am Main (daher sagt man auch „die DENIC“ und nicht etwa „das DENIC“). Bevor die Internet-Registrierungsstelle für .de im Jahr 1996 gegründet wurde, hat zuerst die Universität Dortmund, später die Universität Karlsruhe die .de-Endung verwaltet. Anders als viele andere Vergabestellen von Top-Level-Domains (.com, .org und viele mehr) ist die DENIC ein Non-Profit-Unternehmen, das als gemeinnützige Organisation anerkannt ist.

united-domains AG Gautinger Straße 10 82319 Starnberg Deutschland

Den eingefügten Link habe ich hier entschärft. Ich habe ihn im sicheren Tor-Browser unter Linux aufgerufen, es kam keine Verbindung zustande. Ich vermute, dass hier ganz plump Benutzerdaten abgegriffen werden sollten. Die sichere Markierung als Spam ist nicht ganz leicht, da es ja keine Mailadresse gibt, was technisch nur von Hackern bewerkstelligt wird. Die EMail ist nicht von der DENIC (hier ist heute seit dem 5.11.2018 auch eine entsprechende Warnung zu sehen!), sondern gehört in den Müll!

Thunderbird 60: Ersatz für FireTray

Achtung: Dieser Beitrag ist veraltet! Ich habe eine überarbeitete Version von FireTray gefunden, die bisher wirklich funktioniert. Hier gehts zum neuen Beitrag –>.


Ich habe jahrelang das FireTray-Addon benutzt, das nicht nur den Thunderbird in die Trayleiste minimiert hat, sondern mir auch gleich noch die Anzahl der neuen Mails in allen Konten anzeigte. Dieses AddOn wurde schon lange nicht mehr gepflegt, und mit Thunderbird 60 funktioniert es nun nicht mehr – auch nicht mit Trick 17, indem man die Kompatibilitätsprüfung ausschaltet.

Als zumindest ähnlichen Ersatz habe ich nun eine wiederbelebte Version von MinimizeToTray gefunden, die mir zwar nichts anzeigt, aber wenigstens den Thunderbird in den Tray minimiert (wie der Name schon sagt):

MinimizeToTray Reanimated 1.4.4

Noch ein Vorteil: Ein rechtsmäusiger Klick auf das Tray-Symbol ermöglicht es gleich, eine neue Mail zu schreiben oder das Adressbuch zu öffnen. Das spart Klicks.

Nun fehlt nur noch eine Anzeige bei neu eingetrudelten Mails. Der Ubuntu-eigene mail-notifier im Systemtray ist dafür nur bedingt geeignet, da er nicht mit Push funktioniert, sondern mit Polling alle x Minuten und er den Zustand auch nicht wirklich aktuell anzeigt.